San Lotano oder San Diego?

Bei manchen Zigarren schießt beim Anblick direkt ein Bild, ein Gedanke oder auch eine Erinnerung in den Kopf. Bei der heutigen ist es irgendwie alles in einem. Deshalb möchte ich euch die A.J. Fernandez San Lotano Maduro Toro Aged Selection (10/2017) vorstellen.

Erklären kann ich es euch nicht, aber beim Anblick dieses Schmuckstücks muss ich zwangsläufig an San Diego denken. Evtl. weil ich schon mal da war und eine ähnliche Farbgebung der Banderole gesehen habe. Auf einem Plakat oder der wundervollen Altstadt?! Ich weiß es schlichtweg nicht und doch gefällt mir der vintage Look einfach außerordentlich!

Kommen wir zum Wesentlichen, dem geschmacklichen Erlebnis. Schnitt und Anbrand, sowie die ersten Züge sind absolut ihrer Preisrange entsprechend! Umfangreich startet sie mit Leder, Schärfe und Nasal floralen Noten, welche wiederum zur Banderole passen. Cremé mischt sich langsam dazu, gefolgt von dezenten Schokonoten. Etwas wenig für eine Maduro und doch nicht weiter schlimm, da sie oben genannte Noten mitführt. Kein monotones runterbrennen, sondern gut wechselnde Eindrücke lassen das knapp über 9 € teure/günstige Stück Entschleunigung nicht langweilig werden. Preis-Leistung stimmt hier eindeutig und so bestelle ich gleich eine Robusto der gleichen Marke hinterher. Diese hier schafft es in die Top 10 nicht, was aber kein Qualitätsmerkmal darstellt, sondern einfach aufzeigt, wie schwierig es mittlerweile geworden ist. Daran ändert auch der absolut schöne matt-ölige Boxpressed-Look nichts. Denn fürs Auge ist, wie gesagt, wirklich viel geboten.

Ob sie trotzdem im Humidor landet? Absolut! Denn für unter 10 € bekommt man viel Zigarre und umfangreiche geschmackliche Eindrücke geboten! Auch möchte ich sie nicht ins Ranking auf den folgenden Platz stellen. Das wäre den Laubrollen die zuvor keine Möglichkeit hatten außerhalb des 10er Rankings ein Platz zu bekommen, schlichtweg unfair!