Ein scharfer Torpedo!

Wir gehen wieder zu moderaten Preisen zurück!

Vorstellig wird heute deshalb die Villiger 1888 Torpedo.

Bei einem Preis von ca. 10 € ist dieser Exot nicht billig aber auch nicht übermäßig teuer. Die Form Torpedo hat mich schon immer fasziniert, da sie, wie der Name schon sagt, auch genau so aussieht. Ein helles Deckblatt umschließt dieses gute Stück Zigarre (L: 15,24cm, D: 2,06cm). Dieses mal ist es keine Maduro und der Kaltgeruch ist erste Sahne. Nicht so "schwer" wie bei Maduros und eher das typische Zigarren-Aroma, dass man von Kubanern kennt, auch wenn diese hier keine Kubanerin ist.

Da ich die Villiger das erste mal rauche, cutte ich nur dezent die Spitze des Torpedos und lege los. Etwas weniger als die Hälfte ist geraucht und ich bin extrem enttäuscht. Kaum Zug, so gar kein Rauch und Geschmack ist definitiv was anderes. Dabei kommt mir dann der Gedanke, dass es durchaus an mir und meinem Cut liegen könnte. Mein Aficionado neben mir schwärmt nämlich von ihr. Na gut, ein größerer Cut wird gesetzt und direkt beim ersten Zug merke ich die Leichtigkeit, die Rauchentwicklung explodiert förmlich und das Aroma legt sich über meine Geschmacksknospen! Etwas sauer bin ich auf mich selbst, dies nicht schon eher getan zu haben. Denn jetzt entfaltet sie ihr großes Potenzial, welches in einer sehr guten Schärfe mündet und dabei von seidiger Cremé begleitet wird. Nun gut, ich habe ihr Unrecht getan und sie ist definitiv lecker!

Bis zum Schluss hält sich die Schärfe, aber genauso wie bei der Domaine de Lavalette Nicaragua Salomones (6.75x54) ist diese angenehm und verleiht der Villiger ein sehr gutes Aromenspektrum.

Fazit: Nur weil sie eine Torpedo ist, sollte man der Versuchung widerstehen zu wenig zu cutten! Ich habe dadurch die Hälfte der Zigarre verschwendet. Daran erkennt man aber durchaus an jeder Zigarre, dass man mit ihrem Potenzial spielen kann, in dem man sie richtig "cuttet" und dadurch geschmacklich flexibel bleibt. Sie hat nämlich definitiv geschmacklich viel zu bieten und dann kann sie wirklich für das Geld genossen werden und der Entschleunigung ihren freien Lauf lassen.