Willkommen im feuchten Brasilien!

Heute stelle ich euch eine brasilianische Zigarre im unteren Preissegment vor, die dennoch ihre Vorzüge hat: Alonso Menendez No. 10 (Lonsdale)

Nicht oft genug wird erwähnt, wie wichtig ein guter Humidor und wie viel wichtiger die Luftfeuchtigkeit in diesem ist. Das musste ich zu meinem Bedauern bei dieser guten Preis-Leistungs-Zigarre feststellen. Optisch wirkt sie etwas unbeholfen, was an der Länge von 16,51 cm und nur einem Durchmesser von 1,67 cm liegt. Die Banderole ein schlichtes weiß mit nettem Muster. Das Deckblatt sieht etwas trocken aus, ist es aber definitiv nicht! Das war leider beim ersten Zug direkt zu spüren. Die Feuchtigkeit war regelrecht rauszuschmecken, obwohl mein Humidor angenehme, nahezu perfekte 69% Luftfeuchte anzeigte.

Geschmacklich macht die Zigarre dennoch in diesem Preissegment etwas her. Sie fängt dezent mit Cremé und Erde an, was dann in eine leichte Schärfe übergeht, ohne aufdringlich zu werden. Für mich ganz klar Moos raus zu schmecken, sowie nasses Heu. Sehr umfangreiches Geschmacksspektrum, wenn man bedenkt, dass der Preis bei ca. 5,10 € liegt. Das Rauchvolumen war einfach nur klasse und die grau stabile Asche einwandfrei. Einzig der nicht zu korrigierende Schiefbrand hat einem das Leben schwer machen wollen. Auch neigte sie aufgrund der Feuchtigkeit zum Ausgehen, was ein zügigeres Rauchen erforderte bzw. ein etwas stärkeres ziehen. Dies entpuppte sich nach kurzer Zeit als keine gelungene Entscheidung, denn der Nikotinschock ließ nicht lange auf sich warten, mit der heftigsten Reaktion die ich bis jetzt hatte.

Ein etwas überraschendes Ende, für eine perfekt gelagerte Zigarre. Damit war wirklich nicht zu rechnen. Aber ich habe ja bereits seit einigen Jahren (!) eine weitere im Humidor. Hoffentlich ist sie beim nächsten Smoke dann etwas gnädiger mit der Feuchtigkeit!

Alles in allem ein dann doch gelungenes brasilianisches Geschmackserlebnis, die bei der nächsten Chance dann hoffentlich ohne die schwere Feuchte daherkommt!