Bedrohlich?
- Don Maduro

- 25. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Bedroht nur der Name oder auch das Geschmackserlebnis? Bei der heutigen Zigarre ist tatsächlich nur der Name etwas bedrohlich.

Die Gurkha verwendet nicht nur den "Geist", sondern auch gleich den "Exorzisten", um dieser Zigarre einen Namen zu geben. Ziemlich gewagt und auch recht nichtssagend, wenn man denn über Zigarren spricht. Was der Namensgeber uns damit vermitteln wollte, bleibt zumindest mir verschleiert. Aber da der Name ohnehin mindestens zweitrangig ist, wollen uns lieber der entschleunigenden Wirkung dieser Laubrolle widmen.
Kaltgeruch und Kaltzug sind mit holzigen Noten untermalt, aber relativ dezent. Also wenig sagend. Dann feuern wir mal den "Geist" an und schauen, ob er "exorzierbar" ist. Gleich mit dem ersten Zug entsteht aber mal sowas von viel Rauch. Sehr unerwartet muss ich sagen! Die ersten ein, zwei Zentimeter sind sehr stark und es verspricht eine Herausforderung zu werden. Das erste Drittel begnügt sich mit trockenem Heu und Holz, sehr trocken. Erinnert fast schon an Holzkohle. Bis zur Hälfte der 15,24 cm langen und 2,38cm dicken Zigarre hält dieser Geschmack Einzug ins Geschehen! Eher Unspektakulär...
Ab der zweiten Hälfte wird sie sehr würzig, ohne dabei irgendeine Schärfe mitzuliefern. Finde ich gut und zur Abwechslung mal anders. Gewöhnlich kommt mit der Würze auch meistens die Schärfe mit ins Spiel. Hier ist das gänzlich anders. Daumen nach oben! Die Asche ist dabei weiß und absolut stabil, was die Ängste eines Bruchs dieser auf die Kleidung begrenzte. Auch nicht immer der Fall. Die zweite Hälfte hat aber nicht nur Würze, sondern auch sehr viel Leder zu bieten. Dachte, dass ich diesmal davon verschont bliebe. Nicht, dass es etwas schlimmes wäre. Nur der Anfang verhieß etwas anderes. Trotz der Stärke und reiflicher Überlegung, kam ich zum Schluss, dem "Stick" eine retronasale Chance zu geben. Hätte ich mir meinen Ledergürtel auf die nackte Haut gepfeffert, wäre weniger Leder im Spiel gewesen. Diesen werde ich wohl den Rest des Abends in der Nase haben -> ergo, nicht zu empfehlen! Untypisch ist auch das Fehlen der Schokonoten. Untypisch deshalb, weil es sich hier um eine Maduro handelt. Hat man auch nicht allzu oft... Auch das ist kein Beinbruch, allerdings untypisch halt.
Zum Schluss hin wird sie etwas "geschmeidiger" und angenehmer zu Ende zu rauchen. Bis zu den Fingerspitzen ist dies absolut kein Problem. Dabei war auch der Abbrand absolute Spitze. Machte zu keiner Zeit Probleme und ließ das Entschleunigen oder Widerworte zu! Als Begleiter gab es den Remedy, der als Mischgetränk ein top Gegenspieler war und der Zigarre nicht den eigenen Stempel aufdrücken wollte. Alles in allem ein recht "rauchiger" Abend, wie man unschwer erkennen kann. Nach jedem Zug hat sie sich auf beiden Seiten ihres mächtigen Körpers des Rauches entledigt. Und nicht zu wenig, beeindruckend!

Fazit: Kaufen und probieren. Für die knappen 14 € ist sie alle mal Wert, auch wenn sie es nicht in die Rangliste schafft. Die ein oder andere aus der Gurkha Ghost Serie werde ich mir definitiv gönnen. Vielleicht kommt mit denen dann etwas mehr Maduro-Feeling auf, auch wenn das nicht das K.O.-Kriterium für den Nicht-Aufstieg in die Rangliste war. Wie anfangs erwähnt, war es dann doch eine Herausforderung, denn die Erwartung (Maduro) deckte sich nicht mit dem Geschmackserlebnis.
Ein kleiner Hinweis: Bei dieser Zigarre handelte es sich meines (recherchierten) Wissens nach um die folgende aussortierte Markenzigarre! Nach diesem Raucherlebnis bin ich mir dessen nicht mehr ganz so sicher. Auch deshalb werde ich mir noch eine gönnen, um dies letztendlich gänzlich auszuschließen!




