Eine Reise wert... Part 2!
- Don Maduro
- 20. Feb.
- 5 Min. Lesezeit
Der Titel wird dem ein oder anderen Aficionado bekannt vorkommen. Das kann man bereits aus dem "Part 2" aber auch sehr leicht rausfiltern. Wie bereits beim ersten Beitrag "Eine Reise wert..." möchte ich auch hier erneut eine Location aufgreifen, die es definitiv Wert ist besucht zu werden.
Die Klenk Zigarrenkultur!
Das Zigarrenhaus, das bereits seit knapp einem Jahrhundert besteht, findet ihr zwischen Sinsheim und Heilbronn -> in Bad Wimpfen! Und solche "Geschäfte" findet ihr leider nicht mehr so oft in Deutschland. Das besondere, dieses Zigarrenhaus hat sich auf den direkten Kundenkontakt und dem persönlichen "Shopping" spezialisiert. Eine der Wenigen, die zwar einen Webseite haben, aber keinen Online-Shop. Zumindest nicht im üblichen Sinne! Bestellungen kann man tätigen, aber es gibt online keine Auswahl. So oder so sollte jeder in den Shop zum Einkaufen gehen . Denn,... es ist eine Reise wert... nicht umsonst schimpft sich das Haus als "Premium-Offline-Shop"! Wie ich finde, absolut zu recht!
Warum? Das könnt ihr den Bildern entnehmen, aber auch dem, was ich euch gleich ungefragt unter die Nase reiben werde...
In meinen Beiträgen versuche ich immer mal wieder was neues zu probieren, eine Location zu finden oder so mit Begleitern zu experimentieren, dass auch die lesenden Aficionados einen Einblick bekommen, was so alles geht und wo man Orte findet, die regelrecht Entschleunigungsmaschinen sein können! So ein Ort ist dieser hier vorgestellte.
Seit längerem plante ich das Klenk Zigarrenhaus zu besuchen und da kam ein Rum-Tasting ja gerade recht. Die Chance nahm ich natürlich wahr und packte auch gleich meinen Aficionado erster Stunde, Don Pedro, mit ein. Das Tasting war persönlich mein erstes und so bin ich komplett unvoreingenommen (was ich so oder so immer tue) hingefahren. Hatte ich bereits vorher viel über Tastings gelesen, war ich doch sehr gespannt und mit viel Vorfreude versehen, wie der Abend so ablaufen wird! Wie es im Haus selbst aussieht, hatte ich bereits über deren Homepage gesehen, doch war ich sehr gespannt, ob dies auch tatsächlich so aussieht. Was soll ich euch sagen, 1 zu 1 !!!
So einen mit so viel Liebe eingerichteten Laden sieht man nicht so häufig und doch können sie gefunden werden, wenn man denn sucht!
Trotz des inneren Verlangens alles sofort zu begehen und begutachten, haben wir uns Richtung Augusto-Lounge im Erdgeschoss begeben, wo das Rum-Tasting stattfand. Für die insgesamt über 20 Teilnehmer war genügend Platz vorhanden und so suchte man sich gemäß freier Platzwahl, den für sich bequemsten Platz aus, um das Geschehen übersichtlich verfolgen zu können.
Daniel von der Haromex Development GmbH war unser Tutor für diesen Abend und vorne weg, er hat das mehr als nur gut gemacht! Viel Input und uns einfach super mitgenommen, auf eine Reise des Rums. Von seiner "Entstehung / Entdeckung" bis hin zu -> was ist eigentlich richtiger Rum! Kein starres "probiert mal" und ich warte bis ihr getrunken habt, damit ich euch etwas darüber erzählen kann! Ein fließendes beschallen mit Informationen, die Hand und Fuß haben, aber zu keiner Zeit langweilig oder monoton. Auch nochmal ein großes Danke Schön an Daniel!
Dann ging es auch schon los mit dem Rum-Tasting, serviert von der hiesigen wundervoll im Abendkleid aufmerksam bedienenden Kollegin des Klenk-Stuffs. Den Anfang machten 2 Begleiter aus Panama und den Philippinen. Auch hier wusste unser Tutor genau wie er uns vollends mit ins Boot nimmt. Da seine Aussage - und das als meiner Meinung nach sehr erfahrener Rumkenner - gibt es kein Falsch beim interpretieren von Geruch und Geschmack des Rums. Im Grunde was ich in meinem Blog auch versuche zu vermitteln. Denn alle Teilnehmer hatten andere Eindrücke des gerochenen und getrunkenen "Gold´s". Was diese These absolut untermauert! Auch spricht für sich, dass es beim Rum ca. 4.000 verschiedene Geruchsnoten gibt! Im Vergleich, beim Whiskey sind es knappe 400! Da ist es nicht verwunderlich, dass jeder etwas anderes riecht und schmeckt!
Nach den ersten verkosteten Rumproben gab es eine kleine Pause, in welcher wir uns aus dem hauseigenen Humidor eine Zigarre aussuchen durften. Nach kurzer Überlegung, ob eine neue, noch nicht gerauchte Maduro den Abend mit Rum untermalen soll, fiel meine Wahl dennoch auf den gekrönten König meines Rankings! Denn so ein Abend verdient das Beste! Nachdem auch diese Hürde geschafft war, gab es kleine Snacks. Die Stärkung war auch nötig, denn jetzt durften wir uns das 4-stöckige Zigarrenhaus anschauen. Übrigens das einzige in ganz Deutschland mit 4 Stockwerken.
Die kleine Tour durchs Haus war sehr informativ und das beste daran: die angefeuerte Laubrolle durften wir währenddessen weiter rauchen. Wie es sich für ein Zigarrenhaus gehört, durften Zigarren geraucht werden, aber keine Zigaretten! Dieser Umstand erfreute auch die nasale Note, denn die Gerüche bereits vieler gerauchter Zigarren in Verbindung mit der überwiegend ledrigen Einrichtung hinterließ in einem Haus voller Lounge-Räume das entsprechende Geruchsspektrum! So soll und muss es sein! Für all diejenigen, denen diese Gerüche dann doch etwas zu viel des Guten auf der Haut und Haaren war, der kann sich hier austoben!
Nachdem wir uns nun auch die Beine etwas vertreten haben, ging es zu den nächsten Proben und weiteren tollen Geschichten zu deren Herstellung. Doch an der Stelle sollte ich auch eine kleine Warnung aussprechen. Die Gläser mit den Rumen sind klein, aber nicht zu unterschätzen, denn nach der 5. oder 6. Probe geht es auch schnell mal in den Kopf. Allerdings konnte dem gut entgegen gewirkt werden. Jede Menge Wasser war vorhanden und wie am Anfang erwähnt, durch die aufmerksame Kollegin, hat es an jenem nie gemangelt. Notwendig war es aber auf jeden Fall! Es soll ja Genuss bleiben!
Die nächsten zum Tasting eingeladenen Spirituosen waren Gold of Mauritius, Embargo, Ron Espero und Killowen Dark Rum. Umso später es wurde, desto mehr bekam man den Eindruck, als würden auch die Tastings stärker werden. In der Tat war es so, dass es prozentual nicht stärker wurde, aber es immer mehr zu den "richtigen" Rumen ging. So sind diese gefühlt auch nicht für jedermann. Denn die meisten Menschen verbinden eine Süße mit Rum, was aber gewisse Zusätze im Rum selbst bedeutet. So ist der "tatsächliche" Rum durchsichtig und nicht süß.
Als wäre dieser nahezu perfekte Abend nicht genug, gab es seitens des Gastgebers noch einen Rum on top und einen Likör. Ein sehr entschleunigender Abend ging zu Ende und auch nach 4 Stunden stand uns unser Tutor Daniel, sowie der Stuff des Klenk Zigarrenhauses gerne für einen kleinen "Talk" zur Verfügung! Spricht absolut für das Gesamtkonzept dieses traditionellen Geschäfts. Die von mir getroffene Aussage - "wenn ich hier in der Nähe wohnen würde, wäre ich nach kurzer Zeit pleite und geschieden!" - nahmen sie lächelnd zur Kenntnis, genau wissend, wie viel Wahrheit dahinter steckt. Denn dieses Geschäft ist ein absolutes Muss für jeden, der gerne gut beraten wird und eine tolle Zeit verbringen möchte. Selbst wenn in der Lounge vor Ort nicht gleich eine Zigarre angefeuert wird! Definitiv ein Premium-Offline-Shop in jeglichen Gesichtspunkten!
Mein Tipp an alle - hinfahren und absolut begeistert sein, auch wenn es dann kein Rum-Tasting sein sollte, es lohnt sich!!!